Der Podcast zur Radiosendung von Campus RadioAktiv
00:00:03: Die Oberbürgermeisterwahl bei Campus Radio, aktiv.
00:00:05: Wir haben für euch nachgefragt.
00:00:08: Moin zusammen, hier sind Lyssa und Carla.
00:00:10: Wir haben ein ganz besonderes Thema heute mit im Gepäck.
00:00:13: Am sechzehnten November stehen hier die Oberbürgermeisterwahlen in Kiel an Lyssa.
00:00:17: Genau.
00:00:19: Und dafür haben wir vom Campus Radio hier auch einige der Kandidaten zu uns ins Studio geholt.
00:00:24: Jetzt wollen wir aber das kleine Geheimnis hier auch lüften.
00:00:27: Wir wollen ja wissen, wen haben wir denn?
00:00:31: Wir lassen die Person sich selber mal vorstellen, oder?
00:00:34: Ja, moin.
00:00:34: Mein Name ist Pion Toru.
00:00:35: Ich bin ein Eid.
00:00:38: Ich möchte Oberbürgermeister werden.
00:00:40: Der steht Kiel.
00:00:41: Ich kandidiere für die Linke.
00:00:44: Ich mache schon lange in Kiel Politik.
00:00:47: Bin auch in Kiel geboren und aufgewachsen und kenne mich in der Politik und außerhalb sehr gut aus.
00:00:54: Björn Torre von der Linken ist heute unser Thema und quasi unser Studiogast.
00:00:59: Ich mach mal hier Anführungszeichen, weil wir haben das Interview aufgezeichnet und präsentieren euch heute einfach Ausschnitte davon.
00:01:05: Und um
00:01:05: ein bisschen warm zu werden am Anfang vom Gespräch, haben wir erst mal ein bisschen entweder oder gespielt.
00:01:10: Und dann starten wir mit Gendern oder nicht Gendern?
00:01:13: Gendern.
00:01:14: Nächste Frage wäre THW oder Holstein Kiel?
00:01:17: THW.
00:01:18: Kieler Woche oder der Weihnachtsmarkt?
00:01:21: Kieler Woche.
00:01:22: Ein bisschen sehr kehlbezogen.
00:01:24: Moby an der Kielinie oder in Subrosa in Garnen?
00:01:28: Subrosa.
00:01:30: Jan van Aken oder Gregor Gizzi?
00:01:32: Jan van Aken.
00:01:33: Lieber zur Demo gegen rechts oder zur Demo für Gerechte bzw.
00:01:37: bezahlbare Mieten?
00:01:39: Für bezahlbare Mieten.
00:01:41: Wir haben gesehen, Sie segeln auch gerne, haben aber kein eigenes Boot.
00:01:44: Deswegen die nächste Frage.
00:01:46: eigenes Boot oder lieber eine Eigentumswohnung?
00:01:51: Der Eigentumswohnung würde mich vor zu hohen Mieten bewahren.
00:01:55: Das ist aber leider unrealistisch, glaube ich.
00:01:58: Also, dacht das eigene Boot.
00:02:00: Ein bisschen realistisch habe ich aber auch keine Zeit für.
00:02:04: Sehr fair.
00:02:05: Dann
00:02:06: haben wir
00:02:06: FH Kiel oder CHU Kiel.
00:02:09: FH Kiel.
00:02:10: Ja, einzig richtige Antwort hier natürlich.
00:02:14: Fun Fact an dieser Stelle, Lisa.
00:02:16: Wir haben danach noch so ein bisschen mit ihm geschnackt und dann meinte er so ein bisschen verschmitzt.
00:02:20: Ah, ihr habt gar nicht rausgefunden, dass ich hier studiere.
00:02:23: Er ist quasi, ja, nicht direkt kommelitone, da müsst ihr auch MMP studieren, aber er ist mit uns hier an der FH, in der HAW.
00:02:30: Er
00:02:30: hat auch seinen Studierendenausweis.
00:02:33: Er hat ihn noch nie in einer von uns getroffen.
00:02:37: Ja, er studiert hier BWL und er meinte so ein bisschen, er macht das, weil wenn es mal nicht mehr ist mit der Politik und der Linken, dann will er einfach eine Perspektive haben, was er sonst zu machen kann.
00:02:48: Genau und wir wollten wissen.
00:02:51: Ganz kurz und knapp.
00:02:52: Warum sollten wir ihn als Kandidaten denn auch zum Oberbürgermeister wählen?
00:02:57: Weil mein Hauptthema bezahlbares Wohnen ist und dass das größte Problem in dieser Stadt ist.
00:03:02: Also ich möchte, dass die Stadtverwaltung eine Abteilung einrichtet, die Mietwucher bekämpft.
00:03:08: Also alle Mieten, die über zwanzig Prozent über den Mietspiegel liegen, sind eigentlich illegal.
00:03:12: Aber die Stadt tut im Moment nichts dafür, dass diese Regel auch eingehalten wird.
00:03:15: Und ich möchte eine Abteilung schaffen, die das kontrolliert.
00:03:18: Die soll auch kontrollieren, ob Vermieter sich an die Regeln halten bezüglich, ob sie Wohnungen verwahrlosen lassen.
00:03:24: Zum Beispiel, da muss die Stadt auch und dagegen etwas tun.
00:03:27: Und die Stadt muss eine große Kilo Wohnungsgesellschaft statten.
00:03:31: Es muss öffentliche Wohnungen geben, statt die von der LEG oder von Wonovia, damit wir die Mieten langfristig unter Kontrolle halten können und damit alle in Kiel gut und günstig wohnen können.
00:03:42: Und wenn wir schon mal beim Gut und günstig wohnen sind, Sie haben ja konkrete Pläne zu Mieten mit dem MFG-Fünf-Gelände, oder?
00:03:51: Ich möchte, dass auf dem MFG-Fünf-Gelände, zwei-tausend-zwei-hundert-fünfzig Wohnungen gebaut werden, gepaart mit einem Gewerbegebiet und dass da fünftausend Menschen ein Zuhause finden können.
00:04:02: Wir brauchen diese Wohnung unbedingt.
00:04:04: Wir haben fünftausend-fünfhundert Menschen in Kiel, die gerade gar keinen eigenen Mietvertrag haben, die entweder in Sammelunterkünften wohnen oder in Hotels oder bei Bekannten auf der Couch oder für die, die Stadtwohnungen anbieten muss.
00:04:17: Und ... Diese Menschen brauchen dringend eigene Wohnung und da ist das MFG-Fünf-Gelände ein ganz entscheidender Baustein für.
00:04:26: Zum MFG-Fünf-Gelände sind die Meinungen bei den Kandidaten und Kandidatinnen verschieden.
00:04:31: Da wird sich so ein bisschen drum gerissen, was am Ende mit dem MFG-Fünf-Gelände passiert, bleibt spannend.
00:04:37: Pion Törö will aber nicht nur bezahlbaren Wohnraum schaffen, sondern er will auch ganz kehl gleich bezahlbarer machen.
00:04:43: Also auch seinen Plakaten, wenn man so durch die Stadt läuft, sehen hier gerade überall auch die Wahlplakate.
00:04:47: Und auf seinen Plakaten wirbt er mit dem Slogan für ein Kiel, das du dir leisten kannst.
00:04:52: Da wollten wir wissen, was gehört denn außer dem Wohnen, dass es so sein Kernthema noch dazu, Kiel bezahlbar zu machen?
00:04:59: Zum Beispiel hat die Ratsversammlung auch gerade beschlossen, dass das Mittagessen in den Kitas und in den Schulenscheurer wird.
00:05:06: Das finde ich auch sehr problematisch, weil auch Familien müssen sich hier noch leisten können.
00:05:11: Und es geht auch um das Energiethema.
00:05:13: Ich möchte, dass die Stadt Kiel wieder die Mehrheit der Anteile an den Stadtwerken hat, weil im Moment haben wir nur einen Prozent und können damit gar nicht so richtig entscheiden, was unsere Stadtwerke machen, wie sie Energie produzieren, wie die Preisstruktur gestaltet wird und ob es zum Beispiel sowas wie Strom und Gasperren gibt.
00:05:34: Und wenn wir die Mehrheit in den Stadtwerken wieder haben, haben wir auch wieder mehr Einfluss auf Energiepreise zum Beispiel.
00:05:41: Ihm gibt's also darum, Kiel für die Leute bezahlbar zu machen.
00:05:44: Kiel selber steht finanziell aber auch nicht so gut da.
00:05:47: Und da wollten wir eben auch wissen, wie er die finanzielle Lage von Kiel verbessern möchte.
00:05:53: Ich will, dass eine Kreuzfahrtabgabe eingeführt wird.
00:05:57: Zehn Euro pro Person, die hier in Kiel aufs Kreuzfahrtschiff steigt.
00:06:01: Das sind schon mal mindestens zehn Millionen Euro im Jahr, die dann in die Kieler Stadtkasse fließen.
00:06:05: Wir haben es zum Glück jetzt auch mit durchgesetzt, dass die Bettensteuer kommt, also fünf Prozent.
00:06:10: auf jede Übernachtung, die in Kiel getätigt wird, die dann in die Stadtkasse fließt.
00:06:16: Und ich könnte mir persönlich auch vorstellen, dass man beim Stadtmarketing ein bisschen was einspart.
00:06:22: Also ein Beispiel ist gerade durch die Presse gelaufen.
00:06:24: Wir haben zum Beispiel jetzt schon die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt.
00:06:26: Das hätte man auch ein Monat später machen können, hätte auch Geld gespart.
00:06:30: Und bleiben wir mal beim Thema Finanzen, da spielt ja Olympia auch eine größere Rolle.
00:06:35: Was sagt ihr denn dazu?
00:06:37: Ich finde, dass falsch in einer Zeit, wo Kiel eine Haushaltssperre verhängt hat und wo alle sagen, dass die Kassen leer sind, dass Kiel sich für die olympischen Spiele bewirbt.
00:06:48: Und es gibt auch genügend Studien.
00:06:49: Hamburg beschäftigt sich ja jetzt auch schon intensiv damit.
00:06:52: Und der Hamburger Morgenpost war gerade ein Artikel, der auch bestätigt hat, dass die letzten olympischen Spiele für die Städte, die sie ausgerichtet haben, wirtschaftlich eben nicht vorteilhaft war.
00:07:03: Und ich möchte gerne, dass die Stadt Kiel sich Die Bewerbungskosten schon spart und einfach so schnell wie möglich davon abbrückt, hier die olympischen Spiele ausrichten zu wollen.
00:07:13: Aber es gibt ja auch so einfach Leute, die lieben Sport.
00:07:16: Wenn sagen wir, es wäre so cool, wenn dieses Event, was ich selber so gut finde, hier stattfindet.
00:07:21: Wie argumentieren Sie da dagegen?
00:07:23: Ich habe ja auch nichts gegen olympische Spiele oder gegen Sport an sich.
00:07:26: Aber die Kosten, die im Moment damit verbunden sind, wird ja auch vom Internationalen Olympischen Komitee vorgegeben werden.
00:07:33: Die Vorgaben und die Regeln, die damit verbunden werden.
00:07:36: Die müssen erst mal geändert werden, bevor wir hier darüber reden sollten, ob wir die Olympischen Spiele ausrichten.
00:07:42: Im Wahlkampf ist die Mobilität ja auch ein sehr, sehr wichtiges Thema.
00:07:46: Und wenn wir Kiel und Mobilität in einem Satz sagen, dann ist im zweiten Satz meistens die Stadtbahn.
00:07:52: Und da haben wir natürlich auch mit ihm drüber gesprochen.
00:07:54: Braucht Kiel die Stadtbahn?
00:07:56: Kiel braucht die Stadtbahn unbedingt.
00:07:58: Also wenn man Bus fährt, kann man das jeden Tag sehen.
00:08:01: Und ich fahr fast jeden Tag Bus, dass die Busse viel zu voll sind.
00:08:05: hat viel höhere Kapazitäten kann, viel mehr Menschen transportieren und auch wirtschaftliche Untersuchungen sagen, jeder Euro, der in Kiel in die Stadtbahn investiert wird, wird sich mit ein bis eins Komma sechs Euro reinvestieren in die Stadt.
00:08:21: Kim muss es ja nicht alleine bezahlen.
00:08:23: Es gibt ja hunderte Millionen an Fördergeldern von Bund und Land, die uns dabei helfen werden, die Stadtbahn zu verwirklichen.
00:08:31: Und natürlich auch gut für die Verkehrswende und fürs Klima.
00:08:34: In dem Tim-Gebiet gibt es ja auch noch den Bau der A-Ainundzwanzig.
00:08:38: Wie stehen Sie denn dazu?
00:08:39: Ja, das lehne ich komplett ab.
00:08:41: Also, wenn man sich da die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung anguckt, ist die ja auch unter eins.
00:08:45: Das ist eigentlich völlig ... Warnwitzig und einfach nur Ideologiepolitik, würde ich sagen.
00:08:52: Und dazu kommt, was ja das Schlimme an der ganzen Sache ist.
00:08:55: Wenn die Autobahn kommt, müssen wir eine Lebensstrecke bauen.
00:08:58: Und die wird in unserem Grüngürtel gebaut werden.
00:09:01: Da werden Schrebergärten für Weichen müssen.
00:09:04: Und wir brauchen unseren Grüngürtel für die Lebensqualität in Kiel, für Frischluftschneisen.
00:09:10: Und der darf nicht angetastet werden.
00:09:12: Ich habe ja mal gesagt, wenn da wirklich die Bagger kommen, egal ob ich Oberbürgermeister bin oder nicht, da vorsetzen.
00:09:19: Und ich hoffe, dass viele das dann auch machen werden.
00:09:22: Ja, wir nehmen sie beim Wort.
00:09:24: Bleiben wir bei der Mobilität.
00:09:26: Wir haben hier die Sprottenflotte in Kiel, die wird aber gerade teurer.
00:09:29: Finden Sie das gerechtfertigt?
00:09:31: Also, dass die erste kostenfreie halbe Stunde bei der Sprottenflotte entfällt.
00:09:37: Das würde ich auch sagen, wieder ein Beispiel dafür, dass die Stadtpolitik gegen die Interessen der Kieler Bevölkerung arbeitet.
00:09:46: Der Fahrten mit der Sprottenflotte sind in dieser kostenfreien halben Stunde.
00:09:51: Wir haben jetzt den Zuschuss für die Sprottenflotte von dreihundertfünfzigtausend auf drehunderttausend Euro gesenkt.
00:09:57: Aber im Endeffekt kann das natürlich dazu führen, dass wir Fahrradfriedhöfe in der Stadt stehen haben, weil niemand mehr die Sprottenflotte nutzt.
00:10:04: und wir dann auch diese dreihunderttausend Euro dann verschenkt sind.
00:10:07: Also das wäre total sinnvoll, wenn die Kieler Stadtpolitik dafür Politik macht, dass die erste kostenfreie halbe Stunde bei der Sprottenflotte erhalten bleibt.
00:10:18: Dass
00:10:18: die Sprottenflotte günstig bleibt, finden wir auch, ne?
00:10:20: Also je nachdem greif ich da auch mal zu, wenn ich zu Fuß unterwegs bin und der Weg dann noch weiter ist, als ich ursprünglich dachte, hier, also was in Deutschland so die letzten, ich mein, wird sein vor zwanzig Jahren.
00:10:31: Oh mein Gott, ich musste gerade rechnen, das ging auf die Schnelle gar nicht gut.
00:10:35: Aus und West war in Deutschland auf jeden Fall lange ein Thema.
00:10:38: Immer noch.
00:10:39: Und in Kiel hier irgendwie auch, aber auf einer ganz anderen Ebene.
00:10:42: Lange Hinführung, lang drum herum geredet.
00:10:44: Es gibt das Ost- und West-Ufer.
00:10:46: Mehr wollte ich gar nicht sagen.
00:10:47: Und die sind auch immer noch ein bisschen getrennt.
00:10:49: Die Förde macht das auch so ein bisschen bildlich.
00:10:52: Und die Ufer sollen näher zueinander rücken.
00:10:54: Was sind denn Püren, Toruspläne, dass das auch passiert?
00:10:58: Wir
00:10:58: müssen darüber nachdenken, wie wir das schaffen, auch Attraktionen auf das Ost-Ufer zu setzen.
00:11:04: Also als Beispiel ... die Theater, das Opernhaus, die meisten Museen sind alle auf dem Westufer.
00:11:10: Wir müssen uns überlegen, wie wir das schaffen, vielleicht noch einen weiteren Theaterstand oder außerhalb des Werfpark-Teaters auch auf dem Kilaustufer zu etablieren.
00:11:20: Wir haben ja an der FH auch gute Möglichkeiten.
00:11:24: Wir haben den Bunker, da passiert ja auch schon so ein bisschen Wasser, aber das nochmal ein bisschen mehr zu bewerben und für Menschen attraktiver zu machen, dass sie hier auch herkommen, zu den schönen Fahnen.
00:11:34: Anstattung, die es schon gibt.
00:11:36: Also die Kultur aufs Ostufer holen, aber neben der Kultur, die so ein bisschen am Ostufer fehlt, werden auch die sozialen Ungerechtigkeiten und Unterschiede ganz doll klar, vor allen Dingen in Gaden.
00:11:48: Was will er denn da dagegen tun?
00:11:50: Ja, also in den letzten Jahrzehnten hat eine Verdrängungspolitik stattgefunden, auch gerade der Killer-Drogenszene nach Gaden hin.
00:11:58: Und jetzt ist die Stadtpolitik gefordert, sich auch darum zu kümmern.
00:12:01: Also wir brauchen mehr Straßensozialarbeit, wir brauchen auch einen Drogenkonsumraum.
00:12:05: auf dem Kieler Ostufer.
00:12:07: Und wir müssen natürlich vor allen Dingen auch dafür sorgen, dass in anderen Stadtteilen bezahlbare Wohnungen entstehen.
00:12:13: Ich habe das mal ganz plakativ bezeichnet als Sozialwohnung in Düsseldorf-Brookbauen.
00:12:19: Aber das ist schon ernst gemeint.
00:12:20: Also man muss da eigentlich in die Richtung gehen, damit die Stadtgesellschaft in Kiel nicht so sozial polarisiert ist.
00:12:28: Er selber sagt von sich, er kennt Kiel wie seine Westentasche und ist Kieler durch und durch.
00:12:34: Geht doch mal wissen, was in dieser Westentasche so drin ist.
00:12:37: und wir haben gefragt, was dein Lieblingsort hier in Kiel ist.
00:12:40: Ich finde den... Falkensteiner Strand, auf jeden Fall sehr schön, weil der weitläufig ist und man da auch im Sommer immer noch einen Platz am Wasser findet.
00:12:51: Wird da auch hingegangen, um so durchzuarten, wenn ich meine, so ein Wahlkampf ist bestimmt doch anstrengend, oder?
00:12:56: Auf jeden Fall.
00:12:56: Also beim letzten Wahlkampf habe ich selber nicht angetreten, bei der Bundestagswahl war ich aber zum Beispiel am Wahltag da und habe da ein bisschen am Strand verbracht.
00:13:03: Und da kann man sehr gut durchatmen, auf jeden Fall.
00:13:06: Die Bundestagswahl, das ist ein kleiner Exkurs.
00:13:08: Ich habe immer dieses Video im Kopf als die Linke bei der Wahlpartie das Ergebnis bekommen hat.
00:13:13: Wir haben sie das aufgenommen, damals diese acht Komma fünf Prozent waren es glaube ich acht Komma irgendwas.
00:13:19: Ja acht Komma acht.
00:13:20: Das war großartig.
00:13:22: Also man muss ja leider sagen, dass letztes Jahr meine Partei recht schlecht darstand in den Umfragewerten zum Beispiel, weil es natürlich ein Konsolidierungsprozess gegeben hat.
00:13:33: Also wir sind zum Glück meiner Meinung nach Sarah Wagenknecht los geworden und das hat der Partei natürlich einen großen Aufschwung gebracht.
00:13:41: Wir sind wieder glaubwürdig bei unseren Kernthemen zur soziale Gerechtigkeit, aber vor allem auch zur Migrationspolitik.
00:13:49: Das hat dazu geführt, dass viele junge Menschen bei uns in die Partei gekommen sind, dass wir ein gutes Bundestagswahlergebnis hatten.
00:13:56: Und in Kiel zum Beispiel sind wir jetzt ungefähr neunhundert Mitglieder.
00:14:00: Das ist dreimal so viel wie letztes Jahr.
00:14:02: Das ist schon großartig.
00:14:03: Und auch das Bundestagswahlergebnis war großartig.
00:14:06: Ich war selber auch in der Hansa Straße Achtundvierzig, wo unsere Wahlpartie war und die Stimmung war bombastisch.
00:14:13: Und wir haben es ja sogar geschafft, dass unsere Kielerkandidatin Tamara Matzi mit in den Bundestag eingezogen ist.
00:14:19: Und er ist nicht nur Kieler durch und durch, sondern auch Linker durch und durch, denn er ist schon seit über zwanzig Jahren in der Partei.
00:14:27: Wollten wir wissen, was seine Meilensteine sind, was hat er schon so für sich erreicht?
00:14:32: Ich persönlich hab, denke ich, mit dafür gesorgt, dass auch in schlechten Zeiten in Kiel die Lenke auf jeden Fall immer präsent war.
00:14:42: Das war ich nicht alleine, aber ich war auf jeden Fall ein Stamm von den Leuten, die da durchgehalten haben.
00:14:47: Und ich bin auch, also beim Fitness für bezahlbaren Wohnraum zum Beispiel, aber auch bei antifaschistischen Bewegungen ein ... Gesicht, was für Glaubwürdigkeit und Durchhaltewillen für die Linke steht.
00:15:02: Und das habe ich für die Linke auf jeden Fall erreicht.
00:15:05: Und der nächste Malenstein soll dann also das Amt des Oberbürgermeisters werden.
00:15:10: Für Pjörnd Höre, der Kandidat der Linken.
00:15:12: Und auf so ein Interview breitet man sich natürlich auch immer relativ viel vor.
00:15:16: Ganz
00:15:16: genau.
00:15:17: Und da haben wir uns ja in der Vorbereitung so ein bisschen umgehört.
00:15:19: Wir haben verschiedene Interviews mit ihm und auch Texte über ihn gelesen.
00:15:23: Und da ist uns immer wieder aufgefallen, dass ihm vorgewürfen wird, dass er rhetorisch nicht ganz so fit ist.
00:15:30: Und da so ein bisschen hinterher hängt, sag ich jetzt mal.
00:15:32: Und damit haben wir ihn im Interview auch konfrontiert.
00:15:36: Ich will das selber nicht beurteilen, sollen sich alle Menschen, die ... Videos angucken, z.B.
00:15:41: vom KN Talk oder sollen sich dieses Interview anhören und dann können sie ja entscheiden, wie es aussieht oder nicht.
00:15:48: Außerdem ist das in letzter Konsequenz natürlich auch nicht das entscheidende Kriterium für einen Oberbürgermeister, der soll ja gute Politik machen.
00:15:56: Ja, es nimmt da gelassen, ne?
00:15:59: Und wir seine Siegchancen auf den Sieg bei der Wahl zum Oberbürgermeister sieht.
00:16:06: Hat er am Wahlkampf-Auftaktsabend, da gab es in der Veranstaltung von der Linken, so ein bisschen zusammengerechnet.
00:16:12: Ich war damals dort und ich habe ihn gebeten, diese Rechnung für uns aufzutrüseln.
00:16:17: Die waren nämlich so ein bisschen verwirrend, sag ich mal.
00:16:21: Also bei der Bundestagswahl, bei einer Wahlbeteiligung von ungefähr achtzig Prozent, haben vierzehn, vier Prozent die Linke gewählt.
00:16:29: Und bei der letzten Oberbürgermeisterwahl war die Wahlbeteiligung weniger als halb so hoch.
00:16:37: wenn jetzt alle Menschen, die bei der Bundestagswahl mit der Zweitstimme die Linke gewählt haben, mich bei der OB-Wahl wählen und die Wahlbeteiligung ungefähr in dem Rahmen liegt wie letztes Mal, dann hätte ich prozentual ein Wahlergebnis von achtundzwanzig Prozent.
00:16:51: Dazu kommt natürlich noch, dass die Umfragen für die Linker auf Bundesebene noch weiter gestiegen sind seit der Bundestagswahl und das heißt, das Rennen ist offen.
00:17:01: Und wenn wir jetzt mal Hand aus Herz legen, sind es ganz schön viele Zahlen und die sind ganz schön durcheinander geraten.
00:17:07: Wie real sind denn jetzt aber eigentlich wirklich die Wahlchancen?
00:17:10: Ich glaube, das Rennen ist offen.
00:17:11: Es gibt mehrere Kandidierende, die auch alle, glaube ich, in Kiel nicht so super bekannt sind und sich in der Kommunalpolitik noch nicht so hervorgetan haben.
00:17:22: Im Gegensatz zu mir.
00:17:24: Die Wahl ist eine Person-Wahl und wir werden sehen.
00:17:27: Er
00:17:27: ist also guter Dinge.
00:17:29: Ich
00:17:30: finde, wenn man Altstudierende bei einem Politiker schon mal vor das Mikro bekommt, dann muss man auch fragen, was er für uns Studierende machen will, oder?
00:17:40: Genau, wir wollen auch wissen, wieso sollen Studierende nach Kiel kommen?
00:17:43: Also was macht Kiel so als Studiestadt irgendwie aus?
00:17:46: Und was kann man machen, damit es vielleicht so ein perfekten Studentenstadt wird?
00:17:50: Die Lager im Wasser ist natürlich wunderschön und auch die Grünflächen und Parks sind wunderschön und ansonsten brauchen wir Aufenthaltsorte für die Studierenden, wo sie sich umsonst treffen können.
00:18:03: An der CHU gibt es ja zum Beispiel eine große Debatte um einen Studierendenhaus, was man zum Beispiel auch an der FH umsetzen könnte und wir brauchen natürlich dringend mehr Wohnraum für Studierende, der bezahlbar ist.
00:18:17: Also Flächen für das Studentenwerk, weil das ja eine öffentliche Einrichtung ist, die die Wohnheime dann auch sehr günstig vermietet.
00:18:27: Nicht so wie das hier zum Beispiel in der Fahre passiert, dass das hier die privaten Wohnheime eingerichtet worden sind und die Wohnungen dann leider sehr teuer vermietet werden.
00:18:36: Jetzt wollten wir keinen Nullachtfünfzehn-Interview einfach führen und seinen Wahlprogramm eigentlich nur durchgehen.
00:18:41: Wir wollten ihn auch ein bisschen abseits vom Politikerbjörn kennenlernen.
00:18:46: Also haben wir ihn mal gefragt, welches Thema er sonst eigentlich noch so neben der Politik spannend findet.
00:18:52: Also tatsächlich gucke ich viel Sport.
00:18:56: Also Wintersport jetzt im Winter und ich gehe auch super gerne zu Thier W. Kiel spielen.
00:19:01: Ja.
00:19:01: Gibt
00:19:02: es einen Lieblingsspieler?
00:19:03: Patrick Wienschecker ist gerade in Rente gegangen.
00:19:06: Das spielt nicht mehr.
00:19:07: Andreas Wolff ist schon gerade sehr gut.
00:19:10: Der Torwart.
00:19:11: Also man kann sie auch sonst in der Handballhalle treffen.
00:19:14: Ja.
00:19:14: Auch noch, wenn es dann das Amt vom Oberbürgermeister ist.
00:19:17: Ja klar.
00:19:17: Ist dann trotzdem noch Zeit dafür da?
00:19:19: Ja, bestimmt.
00:19:21: Der Kämpfer macht ja auch noch ganz viele andere Sachen.
00:19:24: Der hat ja noch irgendwie Zeit, Präsident vom bundesweiten kommunalen Unternehmensverband zu sein und schafft es immer noch sehr schnell, Läufe zu machen.
00:19:33: Anscheinend hat man als Oberbürgermeister auch nebenbei noch sehr viel Zeit.
00:19:36: Wer so künftig in der Halle beim THW mal vorbei schaut, kann ja die Augen offen halten.
00:19:41: Vielleicht sieht er Pion Torre da auch rum, hüpfen.
00:19:44: Genau.
00:19:45: Wir haben die letzte Stunde euch Björn Torö vergestellt.
00:19:48: Er ist der Oberbürgermeisterkandidat der Linken für die kommende Wahl am Sonntag.
00:19:53: Und Lissa, wir haben ihn ja getroffen vor ein paar Wochen.
00:19:55: und den Interview.
00:19:56: Wie erinnerst du dich an das Interview?
00:19:59: Ich weiß noch, dass ich vorher super aufgeregt war, weil das bin ich eigentlich immer, wenn ich irgendwie ein Interview führen muss, egal mit wem.
00:20:07: Und dann war ich hier schon im Raum, ich war super nervös.
00:20:09: und dann kam er, er war auch schon halb im Gebäude irgendwie und es war super entspannt und eigentlich, man muss gar nicht nervös sein.
00:20:16: Und ich sag wirklich, es war eine richtig nette... Ja, fast eine Stunde war er sogar hier, ne?
00:20:21: Genau,
00:20:21: ja.
00:20:22: Wir haben danach auch noch so ein bisschen mit ihm geredet und irgendwie wurde ja auch relativ schnell klar, also wir haben ihm dann noch so das Gebäude erklärt und ihn hierhin geführt und irgendwann haben wir rausgefunden, er kennt sich eigentlich eben so gut aus wie wir, weil er auch hier studiert, das war eine lustige Erkenntnis.
00:20:37: Und was mir als, also ihn als Kandidaten so hängen geblieben ist, ist, dass er wirklich wahnsinnig Lust hat, diese Veränderungen durchzumachen, die er so antreibt.
00:20:50: Er ist schon so lange Politiker und er ist für mich wahnsinnig überzeugend gewesen innerhalb seiner Überzeugung.
00:20:56: Also ich glaub ihm, zum Beispiel, er hat ja gesagt, er hängt sich vor die Bagger, wenn die kommen und die A-Ainundzwanzig bauen wollen und ich glaub ihm das.
00:21:05: Ja, ich auch.
00:21:06: Ich finde, man merkt ihm an, dass irgendwie Spaß dabei hat.
00:21:10: und dass er das auch wirklich will.
00:21:11: Genau, er brennt für die Sache, so wie alle anderen Kandidaten auch, würde ich jetzt mal so einen Raum stellen, eine steile These.
00:21:19: Und wenn ihr die näher kennenlernen wollt, dann hört diese Woche auf jeden Fall weiter von zwölf bis dreizehn Uhr jeden Tag Campus Radio aktiv, denn dort kommen von Montag bis Freitag die ganzen Interviews.
00:21:30: Und wer das verpasst?
00:21:33: Der muss nicht traurig sein, der kann all die Interviews als Podcast auf Spotify nachhören, Campus Radio aktiv einfach mal in eurem Handy eintippen und dann offenweg zur FH mal anhören.
00:21:45: So,
00:21:47: jetzt sind wir ja ein Radio hier und natürlich spielen wir ganz tolle Musik.
00:21:51: oder haben wir Björn auch gefragt.
00:21:53: Was er dann sich so wünscht, was er hier gerne noch mal hören wollen würde.
00:21:57: So, Karla, willst du das noch mal anmolieren?
00:22:00: Das kann ich sehr, sehr gerne machen.
00:22:02: Es ist eine Band, die ich nämlich privat auch sehr gern mag.
00:22:04: An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Pierre and Thore für die Zeit und das Interview, das er uns gegeben hat, das ist nicht selbstverständlich.
00:22:12: Die Oberbürgermeisterwahl bei Campus Radio,
00:22:14: aktiv.
00:22:15: Wir haben für euch nachgefragt.